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Integrierte Finanzplanung - ein Muss für jeden Unternehmer

Integrierte Finanzplanung - ein Muss für jeden Unternehmer

Integrierte Unternehmensplanung – ein sperriger Begriff. Was bedeutet das eigentlich? Was Unternehmensplanung bedeutet, sollte jedem Unternehmer und jedem Controller klar sein. Planung ist die gedankliche Vorwegnahme von Handlungsschritten, ist der Versuch, strukturiert und zielführend Mittel und Maßnahmen voraus zu denken, um die Unternehmensziele zu erreichen. Eine Unternehmensplanung soll transparent und nachvollziehbar, alle Werte plausibel sein. Die Integration der Unternehmensplanung bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als die angedachten Maßnahmen und deren Auswirkungen vorab in einer GuV, in der Bilanz und in der Cash-Flow-Rechnung abgestimmt aufeinander abzubilden. Es handelt sich um ein geschlossenes System aus GuV, Bilanz und Cash-Flow-Rechnung.

Was sind die Voraussetzungen für eine integrierte Unternehmensplanung?

Die inhaltlichen Voraussetzungen unterscheiden sich nicht wirklich von denen der im Mittelstand immer noch üblichen reinen Erfolgsplanung: Um Mittel und Maßnahmen vorausdenken zu können, sind Ziele erforderlich, die erreicht werden sollen. Ziele sind anhand strategischer Vorgaben zu ermitteln. Daraus werden dann die Teilpläne erstellt: Umsatzplanung durch eine Preis x Produkt-Absatzmengen-Matrix, daraus abgeleitet der Materialaufwand, die Produktions-, Personal-und Gemeinkosten. Für eine integrierte Planung wird jetzt noch die Investitionplanung benötigt. Aus allen diesen Vorgaben kann dann bei korrekter Verknüpfung unter Berücksichtigung des Lagerumschlags, der Forderungslaufzeiten und des Kreditorenzieles die Entwicklung der Bilanzpositionen geplant werden.

Jede Planung ist ein Unikat. Nicht nur von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden sich die Planungen, auch im gleichen Unternehmen kann keine Planung wie die andere sein: jedes Jahr bringt neue Erkenntnisse, neue Einflüsse, andere Maßnahmen, die umgesetzt und berücksichtigt werden müssen.

Technische Voraussetzungen

Die technischen Voraussetzungen sind relativ einfach genannt: ein rechnendes System, das korrekt aufeinander abgestimmt ist. Da viele Unternehmen z.B. mit Excel planen sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das Erstellen einer integrierten Planungsrechnung ein komplexes Unterfangen mit vielen Abhängigkeiten darstellt. Zuverlässiger sind marktgängige Planungssysteme. Es ist darauf zu achten, dass die einzelnen Teilpläne von den unterschiedlichen Verantwortlichen direkt eingespielt werden können, um Doppelarbeiten und Abstimmungsprobleme zu vermeiden.

Der große Vorteil der integrierten Unternehmensplanung ist bei korrekter Umsetzung die quasi automatische Ermittlung von Working Capital und des Liquiditätsverlaufes. Anhand dieses Liquiditätsverlaufs und unter Berücksichtigung der Tilgungspläne vorhandener Verbindlichkeiten werden Finanzierungslücken frühzeitig erkannt und es kann die Finanzierungsplanung erstellt werden. Wer rechtzeitig seinen Kapitalbedarf erkennt ist in der Lage beizeiten vorzusorgen. Durch die integrierte Unternehmensplanung als fundierte Grundlage kann man bei den Bankgesprächen und Finanzierungsverhandlungen überzeugend auftreten.

Integrierte Finanzplanung liefert Argumente für ein besseres Rating

Weitere Argumente fürs Rating kann das Unternehmen sammeln, wenn das Planungsmodell auch genützt wird, um Szenarien zu simulieren. Szenarien zu ermitteln ist keine leichtes Unterfangen. Es sind Chancen und Risiken zu identifizieren und zu bewerten. In der Simulation können deren Auswirkungen dargestellt werden. Ebenso können Maßnahmen berücksichtigt und deren Effekte abgebildet werden. Simulationen sind ein effizientes und wirksames Hilfsmittel zur Überprüfung der Ergebniswirksamkeit der Maßnahmen.

Verpflichtende gesetzliche Grundlagen

Es gibt sogar eine gesetzliche Grundlage für die Pflicht der Unternehmen, Unternehmensplanungen durchzuführen. Im GmbH-Gesetz ist bei den Pflichten des Geschäftsführers von der „Sorgfalt des ordentlichen Kaufmanns“ die Rede. In der Rechtssprechung wurde dieser Begriff weiter entwickelt, u.a. anderem unter Zuhilfenahme des Aktiengesetzes, in dem vom Vorstand verlangt wird, „geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden“. Allgemeiner Konsens ist, dass dazu eine Unternehmensplanung gehört, die kritische Situationen in der Entwicklung eines Unternehmens erkennen hilft. Dazu ist unabdingbar eine Planung erforderlich, die nicht nur die Ertragsentwicklung aufzeigt, sondern auch die Bestands- und vor allem die Liquiditätsentwicklung, also eine integrierte Unternehmens- und Finanzplanung.

Grundlagen ordnungsgemäßer Planung

In den „Grundsätzen ordnungsgemäßer Planung“ des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. heißt es, „Unternehmensplanung dienen der Gestaltung und Sicherung der Unternehmenszukunft, dem Erreichen von Unternehmenszielen, der Förderung von Innovationen sowie der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit von Unternehmen.“

Bei der Konzeption der Planung ist darauf zu achten, dass die strategischen Ziele in einer mehrjährigen Grobplanung mit geringerem Detaillierungsgrad dargestellt werden (strategische Planung), und die operative Planung daraus abgeleitet und mit höherem Detaillierungsgrad erarbeitet werden kann. Insgesamt ist Planung eigentlich ein immerwährender Prozess, der im Steuerungskreis aus Zielsetzung, Planung, Umsetzung, Abweichungsanalyse, neuer Zielsetzung etc. abläuft. Die Abweichungsanalyse dient sowohl der Kontrolle und Steuerung des betrieblichen Ablaufes, als auch der Gewinnung neuer Erkenntnisse für den nächsten Planungszyklus.

Fazit

Eine integrierte Unternehmensplanung (integrierte Finanzplanung) ist also ein nützliches Werkzeug zur Unternehmenssteuerung. Mit Hilfe einer korrekten Planung kann der Unternehmer rechtzeitig evtl. Finanzierungslücken und andere Unternehmensprobleme erkennen und daher Maßnahmen vorausschauend entwickeln und umsetzen. Eine derartige Planung ermöglicht sinnvolle Abweichungsanalysen, die Aufschluss über die Ursache von Umsatz-, oder Kostenänderungen gibt. Sie ist demnach ein Instrument für eine verantwortungsvolle und zukunftsweisende Unternehmensführung. Aufgrund der Komplexität der integrierte Unternehmensplanung ist es in vielen Fällen sinnvoll, externe Hilfe zur Erstellung der integrierten Unternehmensplanung in Anspruch zu nehmen. Die geiger company compass GmbH unterstützt, berät und erstellt für Sie Ihre integrierte Unternehmensplanung.

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